Die fette Gelehrte.
Bologna, la grassa (die Fette) von Tortellini bis Mortadella, macht sie hier eher weniger auf bella figura.
Bologna- la rossa (die Rote) wegen ihrer roten Dächer und politischen Gesinnung.
Bologna – la dotta (die Gelehrte) wegen ihrer berühmten und ältesten Universität Europas. Schriftsteller Umberto Eco hat hier unterrichtet.
Es lebt sich wie Gott in Italien. Theoretisch und praktisch kommt man sommers wie winters immer trockenen Fußes durch die Stadt. Arkaden machen es möglich, nur Arkade heißt auf Italienisch natürlich nicht Arkade. Nein, es klingt nach dem was es ist, nach Bella Italia. Der Bolognese nennt sie Portici. Diese Portici überdachen sagenhafte 38 km im alten Kern.
Das ist schon unglaublich und sieht so ganz neben bei auch noch super edel aus. Man stelle sich – nur so zum Vergleich- die deutsche Stoffmarkise daneben vor. Das würde das Auge in Bologna nachhaltig beleidigen.
Bologna verführt mit einem ruhigen Stadtkern. Der Verkehr ist durch ein cleveres Sackgassen – Labyrinth ziemlich außen vor, was das Leben beschaulich macht. Ducati sitzt zwar um die Ecke, aber man muss sich nicht mit Hechtsprüngen in Hauseingänge retten, weil wieder mal ein Roller blind um die Ecke knattert.
Es ist eine sehr italienische Stadt, nur nicht ganz so unübersichtlich und rücksichtslos wie andere süditalienische Städte. Bologna ist mehr als nur würdig Hauptstadt und Herz der Emilia Romana zu sein. Eine alte, dicke, rothaarige Dame, die sehr belesen ist. Ein Stadt der Muße und Entschleunigung.