T’n T like dynamite. Es sind zwei ungleiche Schwestern. Trinidad ist die Gewalttätige, alleine im Jahr 2017 die höchste Mordrate seit Jahrzehnten. Tobago dagegen ist Chillaxing. Robinson Island. Der karibische Traum. Kein Stress, keine Touristen. Gerade mal 4 internationale Flüge pro Woche. Oder wie die Locals sagen: „Trinidad is nice, Tobago is a paradise.“
Bereits bei der Landung auf ANR Robinson Airport versteht man das Wort Paradies. Links liegt Pigeon Point, einer der schönsten Strände Trinidad-Tobagos. Direkt am Anfang der Landebahn im goldgelben Sand und türkisschimmernden Wasser, Sandy Point, ganz nebenbei auch als Airports bekannt, einer der Surfspots von Tobago.
T’nT oder besser Tits & Tails. In diesem Fall nur Tails. T&T hat Hintern – und was für Geschosse. Nicht selten sieht es aus wie ein eingebauter Schwimmring. Das Faszinierende daran ist vor allem die Wölbung nach hinten. Manch eine hellhäutige Frau wäre froh, das als Brust zu haben, was die Tobegonierin als Hintern rausstreckt. Es sind die Mega-Ärsche. Manchmal wirken sie geradezu unecht. Als wären es Silikon-Implantate.
Konkav nach hinten, aber Vorsicht: do not touch! Ausnahme ist nur Karneval. Der ist authentischer als der Brasilianische, und wilder. Beim „Liming & Wining“ dürfen Männer den Mega-Arsch antanzen. Dirty Dancing Caribbean style! Selbst Big Momma quetscht diesen in Hotpants. Der Natur zum Trotz wackelt er so bunt verpackt durch die Karibik. Bei Soca Music gerät der „Schwimmring“ dermaßen in Schwingung, dass Mann Abstand halten sollte, sonst fegt einen die Gravitation glatt von den Füßen.
Was der Tobegonierin ihr Hintern ist dem Tobegonier seine Wheels. Kein Mercedes, kein Porsche, kein BMW – nein, Asiaten, alle tiefer, mit breiten Schlappen, Bling Bling Felgen und voll verdunkelt. Optisch auf Krawall gebürstet bei Speed Limit 80 km/h, dennoch wird permanent überholt, angehalten oder im Gegenverkehr geparkt. Man fragt sich wofür Tobago überhaupt Ampeln braucht? Es gibt insgesamt 8. Nochmal in Worten: Acht!
Mehr braucht es wirklich nicht, denn die Infrastruktur ist ländlich. Man holpert über bessere Landstraßen. Das Wlan kommt, aber viel öfter noch, geht es einfach. Wer wichtige Businessmeetings einplant, ist auf Tobago im schwarzen Loch. Aus diesem Grund ist auf Tobagoson Crusoe Feeling inklusive. Es passiert nichts, der Tag weht vorbei wie eine warme Sommerbrise.
Das passt zur Hauptbeschäftigung der Tobegonier. Man steht oder sitzt irgendwo. Warten und Fremde begutachten. Wer nicht arbeitet, und das sind verdammt viele, hat eben viel Zeit. Viel Zeit für Nichts. Man bekommt das Gefühl, jede Energieverschwendung ist zugleich Zeitverschwendung. Schnell bewegt sich auf Double T nichts. Höchstens mal die Ziegen an Ostern. Auf der nagelneuen Ziegenrennbahn von Buccoo, danach wieder Lethargie.
Dümpeln im Meer ist noch so eine Beschäftigung, die keinerlei Anstrengung voraussetzt. Alles klammert sich an Big Mamas Naturschwimmring oder aufblasbarem Zeug fest und schaukelt im halstiefen Wasser vor sich hin. Dabei perlt eine der besten Rechts der Karibik, direkt daneben übers Korallenriff. Mount Irvine. Wenn es feuert, ist die Welle von Locals dominiert, aber selbst an kleinen Tagen sieht man sofort welches Potential diese Wellenmaschine hat.
T&T ist extrem dicht besiedelt. Dichter als Deutschland, aber die Schläfrigkeit der Karibik kommt trotzdem nicht zu kurz. Eng und kurvig windet sich das Sträßchen von Scarborough die Küste entlang nach Roxborough. Wie bunte Punkte kleben die Häuser entlang dieser Lebensader.
Rechts schimmert kristallklar der Ozean, von links hängt einem üppig der Regenwald im Gesicht. Da T&T früher als einzige Karibikinseln mit dem südamerikanischen Festland verbunden waren, gibt es Regenwald und eine hohe Artenvielfalt von Tieren.
Es ist ein Gemälde aus sattem Grün und weichem Türkis. Die Natur ist Magie pur. Wem also selbst Crown Point, Pigeon Point und Scarborough zu „hektisch“ sind, der findet hier seinen Garten Eden. Eine Tankstelle, eine Post, eine Bar und ansonsten steht die Zeit still.
Trinidad & Tobago ist noch immer ein Secret Spot. Man kann nur hoffen und wünschen, dass es so bleibt. Denn der heimliche Name der Inseln ist Programm: Robinson Island. Es gibt keine Hustler, keinen nervigen Small talk, keinen Touri Nippes. Man ist freundlich, man wartet, man ist entspannt. Just chillax, man!