Die USA sind schon immer XXL gewesen. In allem was sie machen oder anbieten. Vom Popcorn bis zum Parkplatz. Aber the bigger player wird künftig China werden. China ist Double- XXL.
Peking, Finanzdistrikt, ausnahmsweise bei klarem Himmel
Das geht los mit der Hauptstadt. Peking ist eigentlich keine Stadt mehr. 21,5 Millionen Einwohner umfasst das Verwaltungsgebiet verteilt auf 16.807 Quadratkilometern. Das entspricht der Größe von Schleswig-Holstein. Aber damit hört es nicht auf. Die Metropole ist auf dem Weg zur Megalopolis mit 130!!! Millionen Menschen im Einzugsgebiet. Sprich Deutschlands und Spaniens Einwohner zusammen in einer Mega-City das ist Pekings Zukunft und schlichtweg nicht mehr vorstellbar. The sky is in Beijing the limit, aber der ist ja bekanntlich verhangen. Platz hätte China genug, aber die Giganto-Städte wachsen schneller hoch als breit.
Irgendwo in Peking
Von nichts kommt nichts. Der Aufschwung der Agrarnation China zum Global Player Nr. 1 ist an seinen Städten zu sehen. Peking, Shanghai, Hong Kong und das abhängig unabhängige Macau generieren den Umsatz und die Zahlen. Daneben gibt es aber gut ein Dutzend weitere Millionenstädte, deren Namen dem Rest der Welt kaum ein Begriff sind. Das Rückgrat des Aufschwungs. Triste Satelllitenstädte wie Fangshan, Fentai oder Tongxian, die ebenfalls wachsen, wachsen, wachsen. China ist hungrig. Die Jugend hat Geschmack am Westen gefunden. Es passiert immer wieder, dass man in China auf den Straßen der Mega-Cities angesprochen wird. Die scheuen Asiatinnen sind dann für ihre Verhältnisse sehr direkt, sei es nur um ihre Englischkenntnisse zu testen. Englisch ist auch die große Bürde. Abgesehen von der gut ausgebildeten anglophilen Jugend, kommt man als Reisender nur mit Chinesisch weiter. Besser man hat die Hoteladresse immer in Mandarin auf Tasche, ansonsten Welcome lost in Translation. Kann aber auch seinen Charme haben, sind durch die Globalisierung zunehmend die Eigenheiten verschiedener Kulturen verwaschen.   Menschenmassen sind dem Europäer zu wider. Vielen Asiaten auch, wird doch wenn möglich, höflicher Abstand gehalten. Der Chinese ist distanzloser. Gerülpse oder Gerotze gibt es ganz analog Dolby Surround. Das ist für Europäer extrem unhöflich, in China aber der gute Ton. Die Zweite konstant Inkonstante Chinas ist das Essen. Vom Affen bis zum Skorpion am Spieß. Hier ist das Dschungel-Camp Alltag.   Ein Land, welches sich kaum in einem Artikel beschreiben lässt. Es ist zu groß, zu rasant im Wandel. Gestern noch Hutong, heute schon neuer Hochhaus-Stadtteil. Macau ist das schwarze, verruchte Schaf der Familie. Hier wird gezockt. Hong Kong die britische Version einer asiatischen Mega-City. Shanghai das glitzerndes Reklameschild und Peking die alte Schule Chinas.
Platz des Himmlischen Frieden, Peking
Das politische und kulturelle Zentrum ist und bleibt allerdings Peking. Der Tian’anmen Platz und die Verbotene Stadt, die ja gar nicht mehr so verboten ist. Das beste Marketing waren aber die olympischen Sommerspiele 2008. Vielleicht sind nicht die Spiele an sich in Erinnerung geblieben, aber ihr berühmtestes Bauwerk. Das Vogelnest.     Steht man heute direkt davor, lässt sich der langsame Verfall schon nicht mehr verdecken. Aber als Bauwerk hat es Geschichte geschrieben, vergleichbar nur mit der Dachkonstruktion des Münchner Olympiastadions von 1972.   China hat unfassbar viele Facetten und Nuancen. Ein irres Land, welches sich schneller und schneller dreht.  In den Großstädten sucht man das alte China aber inzwischen fast vergeblich. Die Reisen in die chinesische Diaspora sind mühsam und lehren den Reisenden Demut.    

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