Wer Portugal kennt, weiß das Land ist schön. Ein Land mit zwei Herzen. Lissabon die Stadt des Lichts und Porto die Stadt der Fischer. Oporto stand und steht aber schon immer im Schatten von Lissabon. Lisboa – der Name ist Programm- gilt als die Schöne, aber Porto als die Charmante.
Wie bunte Nähkästchen an den Hang geschraubt, stehen die Häuschen am Rio Douro. Vorne wütet der Atlantik und trägt den Salzgeruch weit ins Herz von Porto.
Eine offensichtlich unterschätzte Stadt, die klein und kompakt ihre engen Gassen um den Douro verteilt. Foz Velha, das historische Viertel am Wasser steht unter Denkmalsschutz und oftmals leer. Miete und Instandhaltung der alten Buden sind immens. Die Portuenser leben am Stadtrand. Im Altstadtviertel – in Ufernähe ausgenommen – ist abends daher kaum was los. Ribeira is the place to be.
Lissabons Schönheit hat sich rumgesprochen. Portos pittoresker Arbeiter-Charme noch nicht. Das hält die Preise unfassbar günstig und die Massen weit weg. Es ist ein bisschen wie bei der Damenwahl. Die Hübsche wird bestürmt und ist schnell vergriffen. Die Unscheinbare mit dem einfallslosen Etikett „Hafen“ in der Warenauslage, braucht schon Kenner um entdeckt zu werden. Danach mach es aber BUMM, und man ist schockverliebt.
Orientierung in Porto ist einfach und logisch. Steigt man nach oben, legt sich Porto einem wie ein Schmusekätzchen zu Füßen. Stolpert man nach unten endet man immer irgendwo am Rio Douro und damit quasi im Zentrum, welches selbstredend, UNESCO Weltkulturerbe ist. Verdienter kann man es auch kaum sein.
Mit 240.000 Einwohnern hat Porto in etwa die Größe von Kassel, ist damit aber zweitgrößte Stadt Portugals. Und im Vergleich zu Kassel ist Porto die Granate bei der Damenwahl. Nix gegen Kassel, aber Porto hat definitiv mehr Klasse. Und Rasse sowieso. Oh Porto!
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