San Copacabastian.


Ein erster, flüchtiger Blick von oben. Ja, es könnte Rio de Janeiro sein. Zwei Buchten, drei Traumstrände vor grünen Hängen. Es bleibt aber beim Konjunktiv. In San steckt wenig Rio. Wenigstens ist es ein Postkartenidyll am Atlantik.

In den engen Gassen der Altstadt trubelt das Leben vor den unzähligen Pintxos Bars so vor sich hin. Tourist oder Local, man steht draußen, isst, trinkt, raucht und palavert. Typisch Spanien eben, dieser Flow nimmt den Gast schnell mit. Die Frauen krächzen ihr Spanisch, alles und jeder ist hombre oder tío. Laut, chaotisch, aber sympathisch herzlich.

Vorne die Strandpromenade von La concha ragt mondän empor, geradezu altehrwürdig. Prachtbauten, die wie stumme Zeitzeugen Ebbe und Flut an sich abperlen lassen. Wer vorne wohnt, hat unverbaubaren Meerblick. Jeden Tag. Und einen hervorragenden Blick auf die Touristen, und das sind eindeutig zu viele, um Donostia San Sebastian als Geheimtipp anpreisen zu können.

Barcelona ist cool, Madrid ist königlich und San Sebastian irgendwo dazwischen, das zieht. Mildes Klima, frische Brise und viel Auslauf am Strand, da schaltet jeder einen Gang zurück. Am Playa Zurriola schiebt es den Swell perfekt über die Sandbänke. Das Surfboard gehört im Baskenland zum festen Stadtbild.

Einer Stadt, die immer ein bisschen unter dem Radar fliegt. Es fehlen die großen Attraktionen. Klar, es gibt das Casino oder den Kursaal, der komischerweise wirklich so heißt, aber das sind nun nicht gerade die internationalen must-see destinations auf der bucket list eines Weltbummlers.

Gerade mal 200.000 Einwohner, erstaunlich entspannte Verkehrslage , dazu immer salzige Luft im Gesicht. San Sebastian ist wohl mehr ein Zwischenstopp auf den meisten Reiseagendas, aber einer, der sich lohnt.

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